Hier findest du zuerst einen Film zur Arbeit von Urs.
Anschlieessend findest du allgemeine Infos rund um Sambia sowie dann 7 Bereiche zu Flying Mission.

Tierwelt/Fauna
In den ersten drei Monaten in Sambia hatten wir das Glück, schon ganz vielen Tieren zu begegnen. Einmal durften wir gratis den Kalamazi, einen privaten Tierpark (!), besuchen und im Juni 2022 konnten Urs, Lunde & Noël zum halben Preis an den „Lower Zambezi National Park“ mitfliegen. Aber es sind auch viele Tiere mit dabei, die man bei uns rund um’s Haus findet (dazu würden auch Frösche zählen, die haben wir jedoch leider noch nicht vor die Linse gekriegt). Gerne lassen wir dich daran teilhaben:

Strassen & Verkehr
Für diejenigen, die es interessiert, wie 1 Stunde Autofahrt von der East Mall (modernes Einkaufs-Zentrum in der Nähe vom internationalen Flughafen, im Nord-Osten von Lusaka) bis zu uns (Süd-Westen) aussieht, quer durch die Stadt, fahrend auf der linken Strassenseite. Das Ganze ist gekürzt auf rund 10 Min. Viel Spass beim „Mitfahren“:

Nun zu den 7 Bereichen von Flying Mission
Flying Mission Zambia (FMZ) wurde durch Flying Mission Botswana im Jahre 2006 aufgrund einer Einladung der SIM (Serving In Mission) gegründet, v.a. um mit Flügen zum und vom „Mukinge Mission Hospital“ zu dienen (ja, dort, wo Urs letzten Herbst zwei Wochen war).
Wir sind heute 7 Missionarsfamilien mit Wurzeln in Amerika, Irland, England, Kanada und der Schweiz. Zwei der 16 Missionarskinder sind am christlichen „Rift Valley Academy (RVA)„-Internat in Kenia, sechs weitere besuchen das „Baobab College“ (was pro Teenager über 9‘000.- CHF pro Jahr kostet), fünf erleben „Homeschooling“ und dann sind noch unsere drei Kinder.
Die kirchlichen Hintergründe der anderen Familien liegen irgendwo bei „Gemeinde für Christus“ (Brethren/CMML) sowie „VIVA Kirche/Chrischona“.

Im Folgenden 7 Bereiche von Flying Mission.
1. Gästehaus
Im Gästehaus finden hauptsächlich Missionare, Passagiere sowie Freunde eine Übernachtungsmöglichkeit mit Frühstück, wer möchte auch inkl. Mittag- & Nachtessen. Familien sowie Gruppen (z.B. Pflegepersonal auf Praktikumsreise oder Angehörige einer bestimmten Kirche im Ausland) können auch für etwas über 100.- in der Woche das dazugehörige „Bolthouse“ mieten (Self-Catering zum Zimmer 4 & 5: eigene Küche, Badezimmer & 2 Schlafräume).

Das Gästehaus selbst bezahlt Flying Mission „Miete“ und leisten dadurch einen nicht unwichtigen Beitrag an die Kosten die sowieso schon bestehenden Arbeiten der Gärtner, Nachwächter,… Mit diesem Geld konnte das Team von Urs auch etliche Dinge am Gästhaus flicken, wie Türen und Toiletten – sowie vor einigen Wochen die Kanalisation neu bauen, was dringend nötig war. Weiter wird das Team von Urs bald den Spielplatz vom Gästehaus versetzen und neugestalten.
Ein „Sorgekind“ ist immer noch der Pool vom Gästehaus, wo letztes Jahr leider die Pumpe ausstieg und das Wasser sehr schnell total grünveralgt war.

Über die letzten sechs Jahre waren zwischen 70-80% der Übernachtungsgäste jeweils erwachsene Personen. Im Jahr 2018 beispielsweise wurden im Gästehaus insgesamt 1‘625 Gäste-Übernachtungen gebucht (20% davon Kinder zwischen 4 und 12 Jahren). Dann im Jahr 2020 (Covid), waren es nur 456. Anschliessend haben sich die Zahlen jedoch schnell verbessert – so, dass im letzten Jahr wieder 1‘447-mal übernachtet wurde. Im aktuellen Jahr wurden nach nur 4.5 Monaten schon mehr Übernachtungen gebucht als damals im ganzen 2020. Ab 1‘000 Übernachtungen ist es theoretisch möglich, dass das Gästehaus „schwarze Zahlen“ (resp. Eine schwarze Null) schreibt.

Die Reinigung der Zimmer, Aufgaben in der Wäscherei sowie die ganze Verpflegung der Gäste wird durch nur zwei sambianische Mitarbeiterinnen, Versina & Stinah, abgedeckt, eine davon zurzeit schwanger. Eine Missionarin hilft den beiden wo nötig, macht Einkäufe für die Küche sowie für die Putzarbeiten, nimmt laufend Buchungen entgegen, legt Schlüssel bereit, schreibt Rechnungen etc.
2. Hangar
Flying Mission besitzt 2 Flugzeuge komplett, eine Cessna 206 MFZ sowie eine Cessna 210 CMS (=6 Sitze, 5 Passagiere). Für Laien: Die Cessna 210 kann die Räder einziehen (Einzugfahrwerk) und ist folglich dank weniger Luftwiderstand um 15% schneller am Ziel. Damit auch die CMA (die zweite Cessna 206) vollständig zu Flying Mission gehören würde, bräuchte es einen knapp 6-stelligen Spende-Betrag.

Ab und zu landen auch andere Flieger auf unserer Piste (zu Schulungszwecken & für’s Militär), lassen sich warten und/oder tanken gegen Bezahlung.

Im Hangar ist ein sambianischer Arbeiter angestellt, Lameck. 3 Missionare sind Mechaniker sowie Piloten, ein Missionar ist einfach Pilot (Basler-Familie) und ein weiterer Missionar als Mechaniker angestellt. Dort werden Flugzeug-Teile bestellt/gekauft, teils vom Ausland hierhin transportiert, schnellstmöglich aus dem Zoll gewonnen, ins System eingetragen, richtig gelagert und schlussendlich eingebaut. Überflüssig zu erwähnen, dass das alles viel Zeit, Sauberkeit und Genauigkeit erfordert. Im letzten Jahr wurde zusätzlich ein Motor komplett aus – und wieder neuer wieder eingebaut. Zudem wurde bei allen 3 Flugzeugen die Bordelektronik/Avionik/Luftfahrtelektronik komplett erneuert, durch Jim Newman und sein Team von der Organisation „Mission Maintenance Service (MMS)“ im Oktober 2022 – gratis (!) gegen Kost & Logis unsererseits. Daneben laufen die „normalen“ Präventiv-Massnahmen durch’s Jahr hindurch, wie beispielsweise die routinemässigen Kontrollen und der jeweiligen Services pro Cessna-Maschine. Nach langem Warten konnten am letzten Mai beispielweise endlich Ersatz-Zylinder aus Amerika hier in Lusaka aus dem Zoll herausgelöst werden.

3. Flugbetrieb
Im letzten Jahr konnte durch Flying Mission Zambia 1‘150 Stunden geflogen werden (1 Flugstunde ≈ 220 km). Dabei gibt die Verteilung der Flüge im Jahr sowie die Zeitdauer der verschiedenen kleineren und grösseren Service-Arbeiten den Rhythmus der Organisation vor. Beispielsweise ist in den Regenmonaten Dezember – Februar oft weniger los, Mai – Sept sind häufig Tourismus-Flüge (11.7 %) und August-Oktober konnten (wie auch im letzten Jahr) wiederholt sog. „Surveys“ (v.a. statistische Erhebungen durch den WWF; exakte Raster-Flüge, um Tiere zu zählen) geflogen werden (31.8 %). Flüge für Missionare (≈56 %) finden während dem ganzen Jahr statt. Im Jahr 2022 waren die vier Piloten von Flying Mission alleine für Missionare etwas über 640 Flugstunden in der Luft!

Flying Mission ist zertifiziert durch die Zivilluftfahrtbehörde für kommerziellen Flugtransport (Charterflüge), was auch Arbeit zur Folge hat: mehr Reglemente & Vorschriften, Betriebsanleitungen, „Audits“ (Inspektionen & Revisionen), Gebühren, unzählige „Checks“ & Trainings,…

Drei wichtige Aspekte gehören zum Flugbetrieb:
a) Buchungsbüro: Nimmt Flugbuchungen entgegen, hält den Kundenkontakt, schreibt Offerten sowie einen Teil der Rechnungen.
b) Flugplanung: Welche Route (siehe dazu Form von Sambia’s Ländergrenzen), Überprüfung Zustand sowie Lizenzierung Flugpisten, Kenntnis über verfügbares Gewicht (v.a. abhängig vom Benzin an Bord) und wissen, ob man tanken kann. Für alle Flüge benötigen wir eine Bewilligung von der sambischen Luftwaffe und der Flugaufsicht.
c) Einsatzplanung: Zur Verfügung stehen vier Piloten, wobei deren Freitage (z.B. aufgrund Arbeit an Wochenenden), Heimaturlaub sowie andere Verpflichtungen beachtete werden müssen, sowie fünf Teilzeitstellen im Buchungsbüro (2 x Teilzeit) sowie zur digitalen 1:1 Flugverfolgung (3 x Teilzeit, d.h. pro Pilot in der Luft „fliegt“ jemand am Boden sozusagen mit, falls etwas Aussergewöhnliches passieren sollte). Ausserdem brauchen die Flugzeuge alle 50 Flugstunden eine Wartung.
4. Auto-Shop (Holz & Metall) & Generator Gelände
Einer der Flugzeug-Mechaniker hat ursprünglich Landmaschinen-Mechaniker gelernt und da wir momentan keinen Automechaniker im Team haben, ist ihm der Auto-Shop unterstellt. Dort werden v.a. Organisations-eigene Fahrzeuge (Wartung / Reparatur-Arbeiten am FMZ-Traktor, den 2 eigenen Lieferwagen, den 3 Auto’s, „Bobcat“, Gabelstapler & „Gator“) sowie Auto‘s von unseren/anderen Missionaren geflickt und gewartet. Das Fahrzeug kann auf dem Lift gehoben und so auch von unten begutachtet werden, Auto-Teile werden teils in der Stadt gekauft (oder importiert) und eingebaut.

5. Facility (Unterhalt, Parkanlage/Garten, Gärtner- & Bauarbeiten)
Das ist nun der Verantwortungsbereich von Urs. Tagsüber hat er 3 Vorarbeiter (Simon, Edward & Bostone) mit ihren jeweiligen Teams unter sich, insgesamt 15 festangestellte sambianische Mitarbeitende. Dabei sind Elektriker, Gärtner, Maurer, ein sog. „Platzwart“ – sowie drei Nachtwächter (inkl. ein weiterer Vorarbeiter: Aaron). Dazu kommen 5 Taglöhner (P = „Pieceworker“). Ein Angestellter kriegt im Monat durchschnittlich etwas über 200 USD, ein Taglöhner eigentlich 53 Kwacha = 2,48 Schweizer Franken pro Arbeitstag.
Simon: Langton, Sylvester, Daniel, Calvin, Gilbert, Mulenga (P)
Edward: Moses, Fred, Timon (P), Rango/Joseph (P)
Bostone: Sanpaya (P), Jemah, Everisto (P)
Aaron: Last & Nayee
Samuel

Nebst den regelmässigen Arbeiten an der Flugpiste, den verschiedenen Gebäuden und der Parkanlage… gilt es grundsätzlich wie auch in Europa, aus Ideen Projekte zu entwickeln, diese auszuarbeiten, das Budget zu erstellen und genehmigen zu lassen, dann die Arbeiten zu Organisieren & Koordinieren (Materialbestellungen, Arbeiter,…). Nebst zig kleinen „Projekten“ sind folgende aktuell:

- Erweiterung „Windsack-Haus“ um Waschküche, Eltern-Schlafzimmer & WC/Dusche
- Bewilligungen & dann Baustart der sog. «Arbeiter-Behausungen» (Spenden Erntedankfest Pfimi-Frutigen 2022). Wir freuen uns auf den baldigen ersten Spatenstich!
- Materialbestellungen (v.a. Stahl) für den Turm vom Spielplatz für die «Rainbowz» (sambanische Sonntagsschule auf dem Gelände; Spendensammlung dazu läuft gerade an)
- Reinigung sowie Fertigstellung der Sicherheitsmauer um’s ganze FMZ Gelände
- Verbesserung Entwässerung Zufahrtsstrasse = d.h. Bau einer kleiner Brücke für die Community, damit auch unser Lastwagen bei Regen sicher zu uns gelangen kann
- Unterhalt der 94 Mango-Bäume, die meisten davon krank (Schädlinge/Pilzbefall) – Verpfanzen eines Teils der Mango-Bäume entlang der Flugpiste, da diese einst durch die sambianischen Arbeiter zu nahe zusammengesetzt wurden. Eindämmung Gefahr durch die drei riesigen alten Bäume, die leider noch nie geschnitten wurden (zurück- & ausschneiden)
- Verbesserung Nutzung und Pflege von Garten & Treibhaus
- Auslastung/Beschäftigung Nachtwächter

6. Büro/Office & Organisation/Management Flugbetrieb
Im Büro sind fünf sambianische Mitarbeiter/Innen angestellt: Jacob, Lilian, Mishek, Vincent & Limpo (die 2 Letzten, erst seit 2023), sowie zwei Missionare (Chef-Ehepaar aus Zürich). Dort geschieht neben Personalwesen und IT alles, was mit Finanzen zu tun hat: Bücherrevisionen, Unternehmensberatung, Budget, Buchhaltung, Zahlungen, Spesen, Kontoführung/-Abstimmung („Reconciliation“), Management von Bargeld/Kassen, Umgang mit versch. Währungen, Handhabung Natel-Geld „Airtel“, Strom- & Internetkosten, Essens-Geld für die sambianischen Mitarbeiter, Organisation von NHIMA & Napsa-Zahlungen als Altersvorsorge & Krankenkasse, Spenden-Verwaltung,… Auf dem Dach des Hauptgebäudes hat es zudem eine riesige Fotovoltaik-Anlage (Leistung ca. 11 Kilowattstunden), plus dazugehörigem Batterien-System. Auch Teile vom Gästehaus werden damit gespiesen (z.B. Gefriertruhe).

Teils gibt es Überschneidungen mit dem Flugbetrieb, z.B. beim Buchungsbüro und betreffend „Tech-Log“ (Aircraft Technical Log: darin werden u.a. pro Flugzeug alle Flugzeiten, Benzinmengen, Name des Piloten und der Flüge aufgeführt), als auch Überschneidungen bei der Flug-Planung, der Verrechnung der AVGAS-Bestellungen (Flugzeugbenzin) sowie beim Öl, zu den Übernachtungen der Piloten sowie all den Steuern, den diversen Lizenzen (bspw. für Navigations-Software) und Abonnements (Spidertrack, Jeppview,…), betreffend Versicherungen, der Öffentlichkeitsarbeit, … Manchmal verstehen auch wir nicht ganz alle benutzten Fachbegriffe und deren Bedeutung, z.B.:
- AMO: Approved Maintenance Organization -> Zertifizierung, damit wir die Flugzeuge warten dürfen (analog zum AOC um Flugbetrieb)
- ASP: Air Service Permit -> Eine Bewilligung die wir für unseren Flugbetrieb benötigen
- AOC: Air Operator Certificate -> Zertifizierung als kommerzieller Flugbetrieb
- MSI: Mission Safety International (www. msisafety.org)
Wir haben zudem neue Satellitentracker für die Flugzeuge bestellt, die dann im Juli eingebaut werden. Damit können wir die Flugzeuge verfolgen und auch kommunizieren. Die Tracker blieben im Zoll hängen weil noch eine spezielle Bewilligung von einem Amt (analog zum BAKOM) notwendig wurde.
7. Community: gemeinnützige Arbeit/sozialer Dienst in der Nachbarschaft
Dem «Generosity Fund» (Grosszügigkeits-Fond) stehen grundsätzlich 100’000 Kwacha (rund 4’700 CHF) zu Verfügung. Letztes Jahr war dieser Betrag jedoch aus gewissen Gründen, mit 15’300 CHF ordentlich höher. Davon werden v.a. Beiträge an Ausbildungen der Kinder von Angestellten bezahlt, um für sie eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Während dem Jahr 2022 wurden zudem viele Medizin-Kosten der sambianischen Mitarbeiter so abgedeckt. Auch wurden Gelder für die Studiengebühren von Universitäts-Studenten eingesetzt (oft auch Kinder von Angestellten – einige kommen dann in den Studienferien zusätzlich bei Flying Mission arbeiten, ein ehemaliger Student, der einst unterstützt wurde, konnte nun sogar fest angestellt werden).
Der «Blessings Fund» (blessing = Segen) sollte dort Fluggebühren (mit-)bezahlen, wo es Missionare nicht selbst tun können. Darin steckt eine mindestens fünfstellige Summe, bereit zum sofortigen Gebrauch. Davon wurden im letzten Jahr rund 10 Flugstunden leicht, 10 weitere stark subventioniert, mit rund 6’345 CHF für’s Jahr 2022. Beispielsweise wurden im letzten April zwei Flüge nach Chitokoloki bezahlt, um in der Augenabteilung des Missionsspitals von Chitokoloki Dienste zu leisten (v.a. Augenmessungen und dann Verteilen einer möglichst ähnlichen Brille, Secondhand, gratis). Im September wurde zudem ein „Plättlileger“ von Flying Mission zur Dipalata Missionsstation, um dort auszuhelfen, einen Teil des Spitals auszubessern.
Im «Local Community Outreach Fund» (zum Erreichen der örtlichen Wohn-Gemeinde) standen im letzten Jahr zusätzliche 2’000 USD zur Verfügung. Dieses Geld wird für die Sonntagsschule «Rainbowz» («z» steht für Zambia) eingesetzt, zur Unterstützung lokaler Kirchen (z.B. in Form von Generator leihen ohne Benzin, Lieferwagen, Tische,..) sowie für Events auf dem Fussballfeld (es gab u.a. auch Sachspenden, wie Fussballschuhe, für die eifrigen Spieler).

Ich möchte gerne weiter lesen…